SATTLER MEISTERPRÜFUNG 2019

Sattler machen viel mehr als nur Sättel. Ob Handtasche, Pkw-Innenausstattung oder Lederhose: Im Sattler- und Feintäschner-Handwerk dreht sich alles rund ums Leder. 15 Meisterschüler haben nun bei der Sattler-Innung Südbayern im Bundesfachzentrum in Mainburg ihr Können bewiesen – im bundesweit einzigen Vollzeitkurs für diese Berufsgruppe. Die Kursteilnehmer aus ganz Deutschland erwarben dort innerhalb von drei Monaten theoretische und praktische Fachkenntnisse und stellten sich der Meisterprüfung in ihrem jeweiligen Fachgebiet.

Umfangreiches Wissen und Können gefordert
Sattler und Feintäschner können zwischen drei Fachrichtungen auswählen: Fahrzeugausstattung, Reitsportausrüstung und Lederwaren. Im Meisterkurs perfektionierten die Teilnehmer ihre Kenntnisse unter anderem in den Bereichen Innenausstattung und Planung, Lederkunde und Klebetechnik, Polstern und Beschläge, Sitzelektrik und Airbag. Kalkulation, technisches Zeichnen, Auftragsabwicklung, Betriebsführung, Sattelkunde und Pferde-Anatomie standen ebenfalls auf dem Stundenplan.

Art und Design ihres Meisterstücks wählten die Meisterschüler selbst. So erarbeiteten sie in insgesamt 36 Arbeitsstunden absolute Unikate, darunter zum Beispiel ein Lenkrad und eine Trachtenlederhose. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses Martin Kessel gratulierte den Absolventen: „Als Meister sind Sie nun Profis in einer Nischenbranche mit hohem Kaufkraftpotenzial. Der Oldtimermarkt boomt und auch der Reitsport erlebt in Deutschland seit Jahren einen Aufschwung.“

Gefragter Beruf mit aussichtsreicher Zukunft
Die Karriereaussichten für Sattler und Feintäschner sind vielversprechend. Zwar ist es seit 2004 nicht mehr notwendig, die Meisterprüfung abzulegen, um sich selbstständig zu machen. „Trotzdem ist der Meisterkurs die einzige Chance für tiefgreifende Wissensvermittlung erfahrener Sattlermeister an junge Gesellen“, zeigte sich Martin Kessel überzeugt. Vielleicht mit ein Grund dafür, dass der Meisterkurs 2020 in Mainburg bereits ausgebucht ist.